Ätherische Öle: Wie durch die Kraft der Natur dein Körper und Geist beeinflusst werden kann
Ätherische Öle sind konzentrierte, flüchtige Pflanzenextrakte, die in verschiedenen Teilen von Pflanzen wie Blättern, Blüten, Rinden oder Schalen produziert und im Gewebe gespeichert werden.
Der Begriff “ätherisch” leitet sich von dem Wort „Äther“ ab, das ursprünglich das Himmlische und Vergeistigte beschrieb. Diese flüchtigen Stoffe tragen den charakteristischen Duft der Pflanze und dienen ihr in der Natur als Schutz vor Schädlingen oder zur Anlockung von Bestäubern.
Doch was genau sind ätherische Öle und wie wirken sie auf den Menschen?
Die Gewinnung ätherischer Öle
Ätherische Öle werden durch verschiedene Methoden gewonnen.
Die häufigste Methode ist die Wasserdampfdestillation, bei der die Pflanzenteile – etwa die Blätter von Eukalyptus oder die Blüten von Lavendel – durch heißen Dampf erhitzt werden. Der Dampf nimmt die ätherischen Öle auf und wird dann wieder abgekühlt, sodass das Öl vom Wasser getrennt werden kann.
Einige Pflanzen wie Orangen oder Bergamotten geben ihr Öl jedoch am besten durch Kaltpressung ab, bei der die Schalen der Früchte mechanisch ausgepresst werden.
Bekannte ätherische Öle stammen von Pflanzen wie Eukalyptus, Teebaum, Rosmarin, Lavendel, Minze, Neroli, und Zitrone. Doch auch weniger bekannte Pflanzen wie Litsea Cubeba, Sandelholz, Kamille und Wacholder sind wertvolle Quellen für ätherische Öle.
Die Wirkung ätherischer Öle
Ätherische Öle wirken primär über ihren Duft. Beim Einatmen der Duftmoleküle werden diese über die Nase an das limbische System im Gehirn weitergeleitet, das für Emotionen und Gedächtnis zuständig ist. Diese Verbindung erklärt, warum bestimmte Düfte uns beruhigen oder beleben können.
Die Wissenschaften der Aromakologie und Aromatherapie nutzen diese Eigenschaft gezielt, um durch ätherische Öle das Wohlbefinden zu fördern. Je nach gewünschtem Effekt kommen unterschiedliche Öle zum Einsatz:
Belebende Düfte wie das Öl der Litsea Cubeba können erfrischen und anregen, während beruhigende Öle wie Lavendel oder Sandelholz Entspannung fördern.
Ätherische Öle können auch sehr unterstützend sein bei Beschwerden. Beispielsweise wenn die kalte Jahreszeit wieder ansteht und damit die Infekte wieder häufiger werden. Dann können ätherische Öle bei Erkältungen sehr hilfreich sein.
Ein wesentlicher Unterschied zu fetten Ölen wie Raps- oder Sonnenblumenöl liegt in der Intensität des Duftes. Während fette Öle meist nahezu geruchlos sind und primär zur Hautpflege verwendet werden, entfalten ätherische Öle ihre Wirkung über den Duft. Diese Unterschiede machen sie zu einem wichtigen Bestandteil in kosmetischen und therapeutischen Anwendungen.
Ätherische Öle selbst herstellen
Ätherische Öle mischen – eine tolle Möglichkeit für Experimentierfreudige.
Ein Waldspaziergang kann dazu führen, dass man Wacholder sammelt, oder man erntet Minze und Basilikum vom eigenen Balkon. Auch Blütenöle aus Lavendel, Ringelblumen oder Kamille lassen sich zuhause gewinnen.
Ein gängiges Verfahren zur eigenen Herstellung ätherischer Öle ist die Mazeration, bei der die Pflanzenteile in einem Trägeröl wie Jojoba- oder Sonnenblumenöl eingelegt werden. Diese Methode erfordert keine teure Ausrüstung und kann entweder als Kaltauszug oder Warmauszug durchgeführt werden.
So geht’s:
- Die Pflanzenteile, wie Blüten oder Blätter, werden gereinigt und in ein Einmachglas gegeben.
- Das Glas wird mit einem neutralen Pflanzenöl aufgefüllt, sodass die Pflanzenteile vollständig bedeckt sind.
- Im Wasserbad wird das Glas für etwa 60 Minuten leicht köchelnd erwärmt.
- Anschließend sollte die Mischung abkühlen und einige Tage ruhen, bevor das Öl durch einen Filter abgegossen wird.
Um die Qualität und Haltbarkeit der selbst hergestellten ätherischen Öle zu gewährleisten, sollten sie in dunklen Glasflaschen an einem kühlen, lichtgeschützten Ort gelagert werden.
Ein selbst gemachtes ätherisches Öl eignet sich nicht nur als persönlicher Begleiter, sondern auch als individuelles Geschenk für Freunde und Familie.
Fazit
Ätherische Öle sind kraftvolle Naturprodukte, die durch ihre flüchtigen und aromatischen Eigenschaften eine besondere Wirkung entfalten.
Ob zur Beruhigung, Belebung oder Pflege – die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig. Für diejenigen, die ihre eigenen Öle herstellen möchten, bieten sich einfache Methoden wie die Mazeration an, um die wohltuenden Wirkstoffe der Natur in den Alltag zu integrieren.